Projektaktivitäten
Bedarfe und Wünsche ermitteln
2022
Diese Nachbarschaftsgespräche-Reihe sollte in erster Linie einen niederschwelligen und einfachen Austausch von Wissen, Gedanken, Geschichten und Erfahrungen unter Nachbar:innen ermöglichen.
Mit Hilfe unserer Partnerorganisation Friedensbüro Graz, welche unter anderem in der Quartiersarbeit tätig ist und deren Mitarbeiter:innen täglich in verschiedenen Nachbarschaften in Graz vor Ort präsent sind, bekam unser Projektteam die Möglichkeit direkt in die Nachbarschaftsgespräche involviert zu sein, mit den Menschen vor Ort zu plaudern und von ihnen direkt zu hören, was ihre Bedürfnisse und Wünsche in Bezug auf das gute Leben sind. Die Gesprächsthemen umfassten insbesondere Bedingungen des guten Lebens, intergenerationelles Zusammenleben, allgemeines Miteinander, Nachbarschaftskonflikte, alt werden und alt sein in der Nachbarschaft, Teilhabe von ausgeschlossenen oder ausschlussgefährdeten Menschen etc. Die Gespräche wurden begleitet von Aktivitäten wie Bepflanzen von Hochbeeten, Kaffee trinken, Spiele spielen, Musik hören etc.
Foto Credit: Caring-Living-Labs Graz
In diesem Workshop wurde gemeinsam mit Multiplikator*innen über die Bedürfnisse von älteren und hochaltrigen Menschen in Graz diskutiert. Ein besonderer Fokus des Workshops lag auf den Erfahrungen von Menschen mit Migrationsbiographie. Es wurden sowohl bestehende Praxen (etwa die Unterstützung von älteren Angehörigen über Ländergrenzen hinweg), als auch unterschiedlichste Herausforderungen benannt. Diese sahen die Teilnehmer*innen beispielsweise darin, dass in der Pflege bessere Arbeitsbedingungen, mehr Ressourcen und eine gelebte Mehrsprachigkeit notwendig sind, oder dass das Ausmaß persönlicher Kontakte sowie finanzielle Ressourcen wichtige Faktoren für eine erhöhte Lebensqualität im Alter sind.
Der Workshop wurde gemeinsam mit unserer Partnerorganisation Migrant:innenbeirat der Stadt Graz durchgeführt. Innerhalb der Projektlaufzeit werden mindestens zwei weitere Austauschtreffen mit Migrant:innenvereinen initiiert, um über konkrete Wünsche und Umsetzungsideen für ein „Gutes Leben im Alter“ zu sprechen.
Foto Credit: Caring-Living-Labs Graz
Durch die Expert:inneninterviews wollten wir mehr über Bedürfnisse, Wünsche und Anliegen von älteren Menschen mit Migrationsbiografie in Graz erfahren.
In einmaligen Interviews befragten wir Mitarbeitende in Sozial- und Gesundheitsberufen (Sozialarbeiter:innen, Expert:innen aus Gesundheitsberufen, Berater:innen, Expert:innen aus migrantischen Vereinen etc.) wie sie die Arbeit mit ihren Klient:innen mit Migrationsbiografie erfahren, welche Hindernisse aber auch Potentiale sie in den Lebensbedingungen dieser Menschen sehen und welche Bedingungen sie für gut funktionierende Sorgenetzwerke für notwendig halten. Die Ergebnisse dieser Interviews wurden später in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift veröffentlicht.
Unsere Partnerorganisation Friedensbüro Graz führte in diesem Jahr eine Befragung in einer Grazer Nachbarschaft durch. Um mit Nachbar:innen ins Gespräch zu kommen und ihnen die Gelegenheit zu geben sich aktiv an der Verbesserung und Mitgestaltung des Lebens in ihrer Nachbarschaft zu beteiligen, organisierten wir gemeinsam eine Präsentation und Besprechung der Befragungsergebnisse. Die Hauptthemen bezogen sich auf das Wohlbefinden in der Nachbarschaft, Nachbarschaftsbild und Assoziationen, Nachbarschaftskontakte, Probleme in der Nachbarschaft und Verbesserungspotentiale.
Gemeinsam mit unserer Partnerorganisation Friedensbüro Graz veranstalten wir Cafétreffen mit Nachbar:innen, um gemeinsam über das gute Leben, jung und alt sein, Hilfsbereitschaft und Solidarität zu philosophieren und uns gegenseitig Geschichten aus dem eigenen Leben zu diesen Themen zu erzählen. Insbesondere wurde auf folgende Fragen eingegangen:
Was beschäftigt euch in Zusammenhang mit dem Älterwerden?
Würdet ihr gerne ewig leben?
Welche zwei Ratschläge würdet ihr euch selbst als Kind mitgeben, damit euer Leben gut wird?
Was ist das Ungesündeste, was ein/e Hundertjährige/r machen kann?
Hilfe annehmen ist schwieriger als Hilfe geben. Stimmt das?
Was muss man tun, damit man lange befreundet bleiben kann? etc.
Foto Credit: Caring-Living-Labs Graz
Das zweite Erzählcafé war dem Thema „Älterwerden“ gewidmet. Der Fragenpool war diesmal noch stärker daran orientiert, auch einen leichtfüßigeren, lockeren und auch lustigen Austausch zu ermöglichen. Aus folgendem Fragenpool wurden hier Gesprächsimpulse gezogen: Was ist euch wichtig beim Älterwerden? Wie möchtet ihr euren 90.Geburtstag feiern? Was sollen die Leute von eurem Begräbnis sagen? Was ist das Ungesündeste, was eine 100-jährige machen kann? Welche zwei Ratschläge würdet ich mir als Kind geben, damit ich gut leben kann? Wer ist euer Lieblingsschauspieler, der älter als 70 Jahre ist und warum? Welche Lieder kennt ihr übers Älterwerden? Würdet ihr gerne ewig leben? Welche Erfahrungen habt ihr zum Thema Älterwerden? Was beschäftigt euch im Zusammenhang mit Älterwerden? Was gefällt euch beim Älterwerden besonders gut?
So wurden beim zweiten Erzählcafé auf mehreren Tischen verteilt die gezogenen Fragen vertieft und auch gemeinsam über die eine oder andere gelacht. In lockerer und lustiger Atmosphäre konnten so Räume eröffnet werden, an denen Bewohner*innen miteinander ins Gespräch kommen, existenzielle Fragen vertiefen und verhandeln konnten.
Foto Credit: Caring-Living-Labs Graz
In einem Workshop mit unserem Kooperationspartner, dem Verein OMEGA, trafen wir Berater:innen und Multiplikator:innen aus den Bereichen der Sozialarbeit, psychischer und physischer Gesundheit und Integration, Beratung und Begleitung von Migrant:innen etc., wobei wir Einblick in ihre Arbeit und ihre Einschätzungen in Bezug auf ältere Menschen mit Migrationsbiografien aus ganz diversen Lebenszusammenhangen und Care-Kontexten hören konnten.
Als Forscher:innen waren wir hier zunächst einfach Gesprächspartner:innen in der Tischrunde, mit unseren Bildern und Betroffenheiten. Ausgehend von eigenen Erfahrungen zu Alter(n) und guten Zusammenleben wurden dann auch noch Meta-Themen diskutiert, wie etwa: soziale Konstruktion des Alter(n)s, existentielle Ermüdung und Erschöpfung als Gefühl des Alt-Seins, Traumatisierungen, Belastungen und fehlende Anerkennung. Was gibt Selbstwert? Wo und wodurch wird Anerkennung von außen ermöglicht und das Selbstwertgefühl gesteigert?
2023
In dieser mehrteiligen „Werkstatt“ wollten wir gemeinsam Ideen für ein gutes Zusammenleben für alle Generationen sammeln und umsetzen.
Die Ziele waren:
- Ideen umsetzen, die ein gutes Zusammenleben in der Siedlung fördern
- gemeinsam aktiv werden
- die eigenen Erfahrungen einbringen
- in einem Forschungsprojekt mitmachen und dadurch Anliegen an die Politik weitergeben
- ein Vorzeigeprojekt für andere Siedlungen werden.
Geplantes und umgesetztes Projekt: Eine Tanzgruppe in der Siedlung bestehend aus Nachbar:innen etablieren und erste Aufführung beim Siedlungsfest am 29.06.2023 abhalten
Foto Credit: Caring-Living-Labs Graz
In diesem Workshop mit dem Titel „Die Kinder sind erwachsen, ich komme in Pension … und dann?“ wurde gemeinsam mit Teilnehmenden Diskussionen über individuelle und gesellschaftliche Alter(n)sbilder, bestehende Sorgenetze und Lücken im Sorgesystem angeregt und mit der vielfältigen Expertise der Teilnehmenden vertieft.
Die in dieser Veranstaltung angeregten Ideen für weitere Veranstaltungen und Maßnahmen helfen für die weitere Arbeit an einer alter(n)sgerechten und sorgenden Stadt Graz.
Foto Credit: Caring-Living-Labs Graz
Das Ziel dieser Workshop-Serie war es die Stimme von älteren Migant:innen im Projekt zu hören und ihre Bedürfnisse in das Projekt miteinzubeziehen.
Das Hauptthema war die Frage, was ältere Menschen denken, fühlen und brauchen, um ein erfülltes und glückliches Leben in dieser Lebensphase zu führen. Die Workshop-Serie wurde in Zusammenarbeit mit unserem Kooperationspartner Verein OMEGA konzipiert und durchgeführt.
Foto Credit: Caring-Living-Labs Graz
2024
Die Schreibwerkstatt war für ältere Migrantinnen aus Südosteuropa angedacht und sollte eine kreative Möglichkeit der Auseinandersetzung mit eigenen Vorstellungen vom Älterwerden, vom Guten (gemeinsamen) Leben sowie von Möglichkeiten und Herausforderung des Lebens als älterer Mensch mit Migrationsgeschichte in Graz bieten. Darüber hinaus sollte eine Vernetzung mit anderen älteren Menschen mit Migrationsgeschichte ermöglicht werden sowie ein Austausch untereinander.
Foto Credit: Caring-Living-Labs Graz
Der Workshop „Demenz - Zusammenleben im Alltag“, organisiert in Kooperation mit dem Migrant:innenbeirat der Stadt Graz, dem Afrikanischen Dachverband Steiermark sowie dem Diakoniewerk Steiermark, ermöglichte Multiplikator*innen mit Migrationsbiographie eine erste Auseinandersetzung mit den Potentialen und Herausforderungen im Zusammenleben mit Menschen mit Demenz. Im Austausch mit dem Demenz-Experten Miša Strobl vom Diakoniewerk Steiermark wurden sowohl grundlegende Informationen zur Verfügung gestellt als auch der Fokus eines guten Zusammenlebens aller Menschen in Graz für die Gruppe der Menschen mit Demenz und deren Angehörigen vertieft.